Volkswagen T3 : Volkswagen T3 Blinkerschalter warten

Seit einer Weile blinkt mein Blinker nicht mehr zuverlässig. Zuerst zeigte sich das Problem nur beim Rechtsblinken, mittlerweile ist es sowohl beim Rechts- als auch beim Linksblinken vorhanden. Zuerst fing der Blinker meistens an wenn ich den Schalter betätige, aber bald wurde das Intervall langsamer, und schlussendlich hörte er auf zu blinken. Mittlerweile fängt er gar nicht erst an zu blinken. Wenn ich dann den Hebel ein paar mal hin- und herbewege funktioniert der Blinker wieder.

Zuerst habe ich das für ein Problem mit dem Relais gehalten, und es ausgetauscht. Leider keine Verbesserung. Da mehrmaliges hin- und herbewegen des Blinkhebels die Situation verbessert bin ich davon ausgegangen, dass ein elektrischer Kontakt im Hebel wohl nicht mehr richtig schliesst. Ich könnte mir natürlich einfach einen neuen Blinkhebel bestellen, aber neue Hebel gibt es nur in schwarz. Da meine Verkleidung braun ist würde das nicht passen. Also Hebel ausbauen und schauen, ob da nicht etwas zu säubern oder reparieren gibt.

Da ich im Internet keine Anleitung dazu gefunden habe hier meine Dokumentation, so dass der Nächste es einfacher hat. Bitte beachten, dass ich in Australien wohne und daher einen Rechtslenker habe. Bei einem Linkslenker sind die Schalter möglicherweise seitenverkehrt montiert.

Um das Lenkrad abzuschrauben muss man zuerst die Hupe abziehen. Die ist nur festgeklemmt.

Danach kann man erst einmal die Lenkradverkleidung entfernen. Sie ist mit zwei Schrauben von unten verschraubt.

Nun die dicke Mutter, mit der das Lenkrad festgeschraubt ist, mit einer 24mm Nuß einfach lösen.

Das Lenkrad kann man dann einfach abziehen. Darunter befinden sich die Hebelschalter für den Scheibenwischer (rechts) und den Blinker und das Fernlicht (links). Die Schalter sind mit drei Schlitzschrauben an der Lenksäule befestigt.

Diese drei Schrauben entfernen.

Nun die drei elektrischen Stecker - Zündung, Blinker, Scheinbenwischer - unter den Schaltern abziehen.

Die beiden Hebelschalter sind lose miteinander verbunden, und lassen sich leicht voneinander abziehen. Wir brauchen nur den linken Blinkerschalter.

Im "Labor" wird der Schalter dann weiter auseinander genommen und gereinigt. Dazu benutze ich WD40 und eine Zahnbürste.

Die ganze Mechanik steckt unter dem Metalldeckel. Leider lässt sich der nicht ganz entfernen, weil er an Stelle 1 genietet ist. Weiß der Geier, warum. Der Deckel lässt sich mit etwas Gefühl aber wegdrehen.

Dazu zuerst die Feder 2 entfernen. Dann den Kupferkontakt 3 hochbiegen. Nun den Metalldeckel oben an 4 ausrasten. Die Plastikschiene 5 lässt sich unten vom Metalldeckel lösen.

Schlussendlich den Deckel mit Gefühl gegen den Uhrzeigersinn drehen. Dabei muss man etwas wurschteln um den Deckel am Kupferkontakt vorbeizubekommen. Nix abbrechen, schön vorsichtig. Danach sieht es so aus (Auf dem Bild ist der Kupferkontakt nicht hochgebogen; mir ist beim Zusammenbauen erst aufgefallen, dass das möglich ist, und das Entfernen und Einsetzen des Deckel wesentlich erleichtert).

Beim Reinigen sprang mir dieser federgeladene Nippel entgegen. Der ist zum Einrasten des Schalters zuständig, also nicht verlieren.

Beim Reinigen kamen mir dann auch noch die folgenden Teile entgegen: Zwei schwarze Plastiknippel, ein weißer, und eine Blattfeder. Alles sorgfältig aufbewahren.

Nun sieht man unterhalb des Hebels die Leiterbahnen, die mit der Betätigung des Hebels durch Kupferschlitten unterhalb des Hebels verbunden werden. Die habe ich alle schön mit WD40 und einer Zahnbürste gesäubert. Das sollte die Probleme mit dem Blinker lösen.

Danach geht es zum Zusammenbau. Hier heißt es, die ganzen kleinen Teile wieder in die richtige Position zu bringen und den Deckel darüber zu schließen. Das ist etwas Fiddelei, weil die Teile unter Spannung stehen und gerne beim Zusammenbau wieder rausspringen. Da heißt es wieder Geduld mitbringen.

Auf dem folgenden Foto sieht man wo die schwarzen Plastiknippel 1, die Blattfeder 2, und schlussendlich der weiße Nippel hingehören. Der federgeladene braune Nippel ist nicht zu sehen, der liegt unter dem weißen.

Auf dem nächsten Foto kann man den hochgebogenen Kupferkontakt sehen. Das Hochbiegen gibt der schwarzen Plastikschiene darunter mehr Platz, so dass man den Metalldeckel besser wie der in Originalposition drehen kann.

Jetzt muss man den Deckel vorsichtig am Kupferkontakt vorbei zurückdrehen. Wenn dann alle anderen Teile noch in ihrer Position sind heißt es nur noch den Deckel oben wieder in die Plastikverkleidung einrasten. Zu guter Letzt wird nur noch der Kupferkontakt wieder zurückgebogen und die lustige Feder wieder eingeschnappt, und schon ist der Schalter wieder so gut wie neu.